Das Haus Galgenbergstraße 28 ist ein besonders schönes Beispiel für eine typische Art Haus in der Biedenkopfer Altstadt, den man fast als sozialen Wohnungsbau bezeichnen könnte. Es besteht offensichtlich aus Teilen verschiedener Häuser, wie ein Blick auf die Eckkonstruktionen beweist. Erstaunlicherweise sind die Balken und die Art und Anordnung ihrer Verbindungen im ersten Stock älter als die im Erdgeschoss. Das ist nur möglich, wenn das Gebäude aus mehreren Teilen zusammengesetzt wurde. Außerdem sitzt hier die Haustür wie auch bei den Häusern Nummer 30, 31, 32, 50 und 52 direkt am Eckpfosten statt an einem gesonderten Türpfosten in der Wandmitte. Man sparte also offensichtlich an Holz. Da diese Häuser auch alle so dicht beisammen stehen und zwar wohl als ursprünglich nächste Häuser zum Galgen, waren sie mit Sicherheit nicht für die reichsten Bürger Biedenkopfs vorgesehen.