Typisch sind für die Straßen der alten Stadt in Biedenkopf eher Häuser armer Leute, da nach den verheerenden Bränden von 1635, 1647 und 1717 Häuser aufgekauft und hier neu aufgebaut wurden. Dabei wanderten natürlich Häuser hierhin, die schon am alten Standort nicht besonders groß und prächtig waren. Teilweise mussten dabei die Balken an die hiesigen Grundstücke größenmäßig angepasst und umgearbeitet werden. So auch bei diesem Haus von 1757. Das Holz muss auch im 18. Jahrhundert durchaus wertvoll gewesen sein, immerhin besteht die gar nicht so lange Fassade aus drei Ständern, also Eichenbalken, die in der Höhe über zwei Stockwerke reichen. Neues Holz dieser Länge hätte damals den Wert des Neubaues wahrscheinlich deutlich überstiegen, denn ein Palast ist wahrlich nicht damit gebaut worden.